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„Wir sind noch einmal davongekommen“ – Rede zur Jahreshauptversammlung des DBV 2022

Zur Eröffnung der Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins hat der Präsident des DBV, Carsten Brosda, Senator für Kultur in Hamburg, eine Rede zum Stand der Dinge gehalten.

Das ausbleibende Publikum in manchen Städten und Häusern thematisiert er ausführlich:

„Wenn ich lese, dass „50 Prozent Auslastung das neue ‚Ausverkauft‘ seien“, wie es letzte Woche in einem Feuilleton zu lesen war, dann wird mir angst und bange. Denn als Rechtsträger-Vertreter, der ich als Senator bin, kenne ich die Finanzierungslage der Theater und kann sagen: Betriebswirtschaftlich ist 50 % nicht das neue Ausverkauft – maximal vielleicht noch, solange es den Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen gibt. Der läuft aber zum 31. Dezember dieses Jahres aus. Spätestens dann ist es das nicht mehr. Insofern ist schon jetzt durchaus die Frage: Wie kriegen wir die Häuser wieder voll?“

Eine einfache Antwort gibt es nicht.

Er fordert:

„Wenn wir nur andere darüber reden lassen, wie die Theater vermeintlich sind, dann entsteht und verfestigt sich dieser Eindruck. Wenn wir aber selbst unsere Geschichte erzählen, in all der Vielgestaltigkeit, wenn wir selbst Vorschläge entwickeln, wie wir Theater weiterentwickeln und lebendig erhalten und wenn wir selbst uns daran machen, deutlich zu machen, warum es unsere Arbeit braucht, dann haben die Geschichten der anderen keinen Resonanzraum.“

Quelle: https://www.buehnenverein.de/de/verband/praesidium-und-vorstand/praesident/rede_jhv22.html


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  • Max Frisch: Der Autor und das Theater – Publikumsschwund

    […] Den Hinweis auf den Text von Max Frisch verdanke ich der Rede von Carsten Brosda auf der Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins. […]