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Stirbt die Kultur? – Fragt sich die neue musikzeitung

Die neue Musikzeiten (NMZ) fragt sich (und ihre Leser:innen), ob die Kultur stirbt.

Und sammelt die üblichen Antworten: (keine) Masken, Nachholfbedarf bei anderen Freizeit-Themen, Inflation, Energiekosten usw. und führt zum Schluss eine These der SZ an, die max. für’s Sprechtheater taugt:

Keine Lust auf Belehrung: Das Regietheater in Deutschland mit seinen Befindlichkeiten und Provokationen ist seit den 70ern zum Klischee geworden. Viele Leute empfinden die Theaterszene als arrogant und selbstbezüglich, es sei eine Branche, in der hochsubventionierte Macher die sie bezahlenden Bürger erziehen wollten, so der Eindruck. Die «Süddeutsche Zeitung» meinte neulich, offenbar «haben immer weniger Zuschauer Lust, sich von der Bühne herab mit kapitalismuskritischen Banalitäten und den neuesten Windungen der Identitätspolitik belehren zu lassen». Die Pandemie wirke hier wie ein Brandbeschleuniger. «Sie verstärkt eine Besucher-Krise, die sich schlecht geführte Theater selbst eingebrockt haben.»“

Die Programmierung des Spielplans spielt sicher eine Rolle, aber die These der SZ lässt sich mit Zahlen nicht belegen, diese Analysen gibt es m.W. nicht. Dazu müsste man ja auch erst konkret die Frage klären: Welche der betrachteten Inszenierungen fällt denn nun unter „Regietheater“? Eine Regie gibt’s ja eigentlich immer. Die Abneigung gegen Belehrungen teile ich persönlich allerdings, aber die habe ich schon seit 40 Jahren.

Quelle: Stirbt die Kultur?, 17.9.2022, NMZ


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