
Eine kürzlich gestellt Frage an die New York Times im Bereich Kultur lautete:
Are standing ovations expected now? It seems like every show or concert I’ve seen lately has ended with one.
Auch in Deutschland erlebe ich regelmäßig Standing Ovations – z. B. bei den Musicals der Stage Entertainment in Hamburg.
Standing Ovations als Standard-Reaktion des Publikums auf Veranstaltungen sind in Deutschland aber sonst eher selten zu sehen und zeigen üblicherweise eine Wertschätzung des Publikums, die über den normalen Applaus hinausgeht.
Der Theaterreporter der Times hat ausführlich auf die Frage eines Lesers geantwortet mit einem klaren JEIN.
Niemand muss, jeder kann. Wer sich nicht beteiligen will, darf sicher sitzenbleiben, muss aber damit rechnen, entsprechend aufzufallen. Außerdem könne man die Bühne kaum sehen, wenn vor einem alle anderen Zuschauer aufgestanden seien, praktische Gründe sprächen dann oft dafür, auch aufzustehen.
Ein möglicher Grund für die vielen Standing Ovations sei möglicherweise auch der Applaus des Publikums für sich selbst: man habe so viel Geld für die Eintrittskarten ausgegeben, man gratuliere sich quasi selber zu dieser guten Entscheidung.
Es bleibe also nach wie vor jedem Zuschauer / jeder Zuschauerin selbst überlassen, sich an Standing Ovations zu beteiligen.
Quelle: Everyone Else Is Giving a Standing Ovation. Do I Have To? – The New York Times (nytimes.com)
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