in Publikumsschwund

Risiken für Besucher minimieren: Flex-Preise mit Rücknahmegarantie im Krankheitsfall

Am 10. Mai beschäftigt sich Janis El-Bira (Redakteur bei nachtkritik.de) mit dem Thema Publikumsschwund. Für ihn sind Pandemie und der Krieg in der Ukraine Verursacher einer Bedeutungsverschiebung von Theater (synonym auch für Oper und klass. Konzerte).

Er schlägt vor, was ich seit Beginn der Pandemie auch immer wieder schreibe: nehmt zumindest einen Teil des Risikos aus dem Theaterbesuch, z. B. durch die Möglichkeit, gekaufte Karten bei Krankheit wieder zurückgeben zu können (in Deutschland und vielen anderen Ländern gilt: all sales are final, d.h. gekaufte Karten verfallen bei Nichtbesuch):

„So unattraktiv es erscheinen mag – die Theater werden nicht anders können, als dieser auch ökonomischen Bedeutungsverschiebung Rechnung zu tragen. Mit guten Themensetzungen und noch so starken Inszenierungen allein wird das nicht gelingen. Stattdessen braucht es Konzepte, den Theaterbesuch so unkompliziert und risikoarm anzubieten, wie es nur geht. An manchen Theatern gibt es bereits die Möglichkeit, einmal gekaufte Eintrittskarten noch bis kurz vor der jeweiligen Vorstellung doch wieder zu stornieren. Diese und ähnliche Flexibilitätsangebote mögen unter Finanzplanungsaspekten heikel sein, eine durchsubventionierte Theaterlandschaft sollte sie sich aber leisten können. Für die Häuser bedeuten sie fraglos einen Kratzer am Ego. Theater als eine Freizeitaktivität unter vielen im Buhlen um die Aufmerksamkeit des Publikums? Unerhört – aber bis auf weiteres wahrscheinlich notwendig. Andernfalls droht die bittere Erkenntnis, dass das Theater ausgerechnet in der Krise zum Zeitvertreib der Wenigen geworden ist.“

Ein Haus in Deutschland federt solche Risiken schon länger ab. Das Gewandhausorchester in Leipzig bietet sogenannte Flex-Preise für Tickets, die gegen einen kleinen Aufpreis (quasi eine eingebaute Ticketversicherung) zurückgegeben werden können.

Quelle: nachtkritik


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