in Publikumsschwund

„Publikumsschwund“: schon 2011 wurde in einer Studie der Begriff genutzt

Der Begriff „Publikumsschwund“ ist nicht ganz neu. Die beiden damaligen Juniorprofessoren Martin Tröndle und Markus Rhomberg warnten in einer Studie zum Konzertwesen schon 2011 vor einem vorhersehbaren „Publikumsschwund“:

„„Zukunftssorgen macht man sich anscheinend im Klassikbetrieb nicht“, stellen Junior-Professoren Martin Tröndle und Markus Rhomberg von der Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen fest. Dabei droht der Branche ein dramatischer Niedergang. So zeigt eine Reihe von Studien, dass das Durchschnittsalter des Konzert-Publikums zwischen 55 und 60 Jahren liegt. Das Durchschnittsalter des Klassik-Publikums ist in den vergangenen 20 Jahren dreimal so schnell angestiegen (um rund 11 Jahre) wie das Durchschnittsalter der Bevölkerung (rund 3,4 Jahre).

Tröndle: „Prognosen für die Zukunft verheißen nichts Gutes: Demnach wird das Klassik-Publikum in den nächsten 30 Jahren um mehr als ein Drittel zurückgehen – es stirbt schlichtweg aus.““

Sie konstatierten allerdings auch eine Verweigerung der Verantwortlichen, das zur Kenntnis zu nehmen.

„Die nach wie vor weit verbreitete Zuversicht wird von den Klassikverantwortlichen jedoch nicht belegt, sie stützen sich vielmehr allein auf persönliche Erfahrungen oder ältere Erhebungen […]. Die Klassikverantwortlichen zweifeln den prognostischen Wert demografischer Daten an, vergleichen diesen unter anderem mit der Aussagekraft von „Wetterberichten“. „Es zeigen sich zwei Realitäten: Jene vieler Intendanten, die eine Krise verdrängen – und jene der Wissenschaft“, schlussfolgern die Studienautoren.“

Dass das Durchschnittsalter des Publikums immer schneller zunehme, bestätigte der Geschäftsführer der Wiener Bundestheater-Holding, Christian Kircher, in einem Radiobeitrag bei Ö1 am 10.6.2022 (leider nicht mehr online verfügbar).

Quelle: Publikumsschwund in Theatern und Opernhäusern. Business-Wissen.de, 2011


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