RBB RadioEins berichtete am 18.5. über #Publikumsschwund und befragte einige Theater, ob wirklich überall die Zuschauer ausbleiben würden.
Reporterin Cora Knoblauch hat mit vielen Häusern gesprochen. Auf die Frage, ob die Zuschauer ausblieben, antwortet sie:
„Nee, im Gegenteil. Zumindest nicht an Theatern wie dem Berliner Ensemble, der Schaubühne und dem Deutschen Theater. Alle drei Häuser haben für mich noch mal extra ihre Ticketabteilung befragt: Das BE hat derzeit eine durchschnittliche Auslastung von 85 Prozent (und damit sogar deutlich mehr als vor der Pandemie), die Schaubühne hat eine Auslastung von über 90 Prozent und das DT auch über 80 Prozent. Alle drei Häuser konnten mir zwar auch bestätigen, ja, die Leute kaufen kurzfristiger ihre Tickets, aber, das Stammpublikum ist nicht verschwunden.
Nein. Grundsätzlich nämlich sind Kulturbesucher*innen nicht wieder zu 100 Prozent zurück auf der Piste. Gerade was Kleinkunst anbelangt, Varieté, Comedy, Lesungen etc. – diese Veranstaltungen sind lange nicht da, wo sie vor der Pandemie waren. Auch eher Boulevard-orientierten Theatern wie dem Renaissance Theater oder der Komödie am KuDamm, den fehlen in Berlin etwa 40 Prozent Publikum.“
Gefragt, wo denn das ausbleibende Publikum der o.a. Einrichtungen geblieben sei, berichtet sie von einem Gespräch mit Thomas Renz vom IKTF (zum IKTF selbst wird es noch einen gesonderten Blog-Beitrag geben):
„Ich habe beim Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) nachgefragt. Die führen seit 2019 repräsentative Befragungen durch über das Ausgeh- und Kulturkonsumverhalten der Berliner*innen.
Thomas Renz vom IKTf hat bei den Befragungen folgendes herausgefunden: Es fehlen Spontanbesucher*innen, es fehlen weiterhin Berlin-Touristen und dann gibt es noch ein paar Faktoren, die die Menschen derzeit davon abhalten, Veranstaltungen in geschlossenen Räumen zu besuchen: Unsicherheit wegen Corona einerseits, Maskenmüdigkeit andererseits und dann: Geld.“
Quelle: Publikumsschwund an den Theatern – was ist dran? Ein Beitrag von RBB RadioEins am 18.5.2022 (verfügbar bis 18.6.2022)
Einen Beitrag zur Serie „kurz&knapp“ des IKTF findet sich hier.
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