
Foto: Andreas Lawen, Fotandi, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons
Konzert- und Veranstaltungsbranche
Der Branchendienst Musikwoche berichtet am 6.7.22, dass das Forum Veranstaltungswirtschaft sich allergrößte Sorgen um die Zukunft vieler Veranstalter mache. Man appelliere an die Bundesregierung zum Maßhalten bei möglichen Corona-Maßnahmen im Herbst 2022. Große Namen verkaufen sich gut, z.B. die geplante Tournee von Bruce Springsteen im kommenden Jahr. Aber:
Trotz einiger erfolgreicher Musikveranstaltungen in diesem Sommer ist die wirtschaftliche Lage der Kulturveranstaltungswirtschaft nach Ansicht der im Forum agierenden Verbände immer noch prekär. „Der Kartenverkauf für Kulturveranstaltungen läuft bei vielen Veranstaltungen außerordentlich schlecht. Dafür gibt es zahlreiche Gründe wie vor allem die nach wie vor bestehende Verunsicherung des Publikums sowie nun auch wachsende Ängste aufgrund der steigenden Inflation und Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine“, berichtet Jens Michow, Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV). „Die Branche befindet sich daher nach wie vor in einer sehr desolaten Lage, in der es nur noch eines kleinen Windstoßes bedarf, um sie endgültig zum Kippen zu bringen.“
Forum Veranstaltungwirtschaft sendet Appell an die Politik, Musikwoche, 6.7.2022
Kino
Auch die Kinobranche beklagt einen dramatischen Rückgang an Kinobesuchen. Die FAZ berichtet darüber unter dem Titel Das war schon fast der Todeskuss am 4.7.2022 im Rahmen der Berichterstattung zum deutschen Filmfest. Daten der Filmförderanstalt FFA und eine historische Zahl von 1956 (Höhepunkt der Kinobesuche in der BRD) beschreiben die Lage so:

Die Zahlen waren schon vor der Pandemie wechselhaft. Die Branche fürchtete die Streamingdienste Netflix und Amazon Prime. Nun sind während der Pandemie noch weitere Streamingdienste wie Disney+ dazugekommen – man fürchtet die Gewöhnung der Besucher:innen an das bequeme Streaming mit immer kürzeren Verweilzeiten neuer Filme in den Kinos.
Besorgniserregend sei z.B. auch eine bisherige Erfolgsserie vor allem beim älteren Publikum: der Besuch bei Opernübertragungen sei um 50% eingebrochen, die Besucher:innen seien noch nicht zurückgekommen. Es gebe zwar Blockbuster, von denen profitierten aber nur die großen Häuser bzw. Ketten. Der renommierte Regisseur Christian Petzold sagt in der FAZ: „Die zwei Corona-Jahre haben dem Kino fast den Todeskuss gegeben.“
Nun setze man auf einen starken Herbst mit Filmen von Bully Herbig, Fatih Akin und anderen. Man wird sehen.
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