in Publikumsschwund

INTHEGA rechnet mit 6 Mio. ausgegeben Tickets in der Spielzeit 2023/24

Stadthalle Bielefeld, in den letzten Jahren Austragungsort des INTHEGA-Theatermarkts und der -Jahrestagung

Die INTHEGA, der Fachverband der Gastspielbranche (gegründet 1980 als INteressengemeinschaft der THEater mit GAstspielen) hat seine „Gastspielstatistik Spielzeit 2023/24“ veröffentlicht (der Deutsche Bühnenverein liegt eine Spielzeit zurück mit seiner Theaterstatistik 2022/23).

Im Vorwort heißt es:

Von den 380 bundesdeutschen Mitgliedern nahmen 174 Institutionen an der Umfrage teil. Mit 45,8% lag die Rücklaufquote bei knapp der Hälfte der INTHEGA-Mitglieder. Diese Quote ermöglicht grundlegende Aussagen über Entwicklungen in der Gastspielbranche. Gleichzeitig  strebt der Verband in den kommenden Jahren eine höhere Partizipation der Mitglieder an, um  die statistische Repräsentanz und Validität zu erhöhen.

Die Produktionen verteilen sich über die Sparten wie folgt:

Quelle: Gastspielstatistik Spielzeit 2023/24

Die Lieferanten für die Produktionen sind mit großem Abstand die (kommerziellen) Tourneetheater und die freie Szene, die Landestheater steuern nur noch 7,7% der Produktionen bei.

Quelle: Gastspielstatistik Spielzeit 2023/24

Die Besuchszahlen müssen aufgrund der fehlenden Angaben hochgerechnet werden:

Im Erfassungszeitraum haben 174 Mitglieder  insgesamt 2.749.289 Tickets ausgegeben.
Im Mittel sind dies 15.801 Tickets pro Mitglied jährlich sowie durchschnittlich 8.926 Tickets je
Spielstätte (bei 308 Spielstätten der teilnehmenden Mitglieder insgesamt).
Eine Hochrechnung der erhobenen Ticketzahlen auf die 380 INTHEGA-Mitglieder in Deutschland ergibt eine Zahl von rund 6 Millionen Tickets. Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass die Gastspielhäuser der INTHEGA einen sehr relevanten Anteil am kulturellen Veranstaltungsprogramm in Deutschland repräsentieren.

Die INTHEGA-Mitglieder sind finanziell anders ausgestattet als die Stadt- und Staatstheater. Das macht sich bei den Zuschüssen bemerkbar.

Lag der Durchschnitt der Zuschüsse in der Spielzeit 2018/19 bei den Stadt- und Staatstheatern bei ca. 150€ pro Karte, liegt er bei den INTHEGA-Mitgliedern bei ca. einem Zehntel davon:

Im Mittel lagen die Ausgaben der INTHEGA-Mitglieder für das Kulturprogramm im  Erhebungszeitraum bei 234.051 Euro, dies entspricht einem durchschnittlichen Budget von
4.094 Euro je Gastspielveranstaltung. Der Zuschussbedarf (netto) beträgt durchschnittlich
14,81 Euro je Ticket. Die Werte zu den Ausgaben variieren zwischen den Mitgliedern hierbei
stark.

Angaben zum Vertrieb (Abo, Tageskarten, Schüler- und Studierendenkarten etc.) werden nicht gemacht).

Bleibt zu hoffen, dass die INTHEGA diese Statistik verstetigt und dass sich in den kommenden Jahren deutlich mehr Mitglieder an der Erhebung der Zahlen beteiligen.

Quellen:

Gastspielstatistik Spielzeit 2023/24, Hrsg. INTHEGA, Kontakt: geschaeftsstelle@inthega.de, Download via  https://www.inthega.de/

Glaap, Rainer: „Theaterlose Städte / INTHEGA“ in: „Publikumschwund? Ein Blick in die Theaterstatistik seit 1949“, S. 21/22 u. 158/159, erschienen 2024


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