
Mit diesem Titel hat Kulturmanagement.net ein Interview von Kristin Oswald mit Prof. Dr. Vera Allmanritter und Dr. Thomas Renz (beide vom IKTF) über das Phänomen ‚Publikum nach der Pandemie‘ geführt.
Hintergrund und Fragestellung: Zwar stiegen in vielen Kultureinrichtungen die Besuchszahlen, hätten aber in den meisten Fällen das Niveau von Vor-Corona noch nicht erreicht. Auch wenn die Zahlen wieder stiegen, müssten Einrichtungen trotzdem aufpassen. Gefahren drohten an vielen Stellen.
Laut unserer Studie kommen vor allem die Selten- bis Nie- und die Gelegenheitsbescher*innen noch weniger als zuvor. Das Publikum besteht heute also noch stärker aus der kleinen Gruppe der Stammbesucher*innen, es kommen also einzelne Menschen häufiger. Jedoch besuchen insbesondere die Über-50-Jährigen seltener Kultureinrichtungen, während das Nachwuchspublikum aber nicht in gleichem Maße nachrückt. Jüngeren fehlen Diversitätsthemen und Optionen der Mitgestaltung, sie fühlen sich bei klassischen Kulturangeboten fehl am Platz und finden diese zu steif.
Thomas Renz
Die Studie löste viele Diskussionen aus, insbesondere bei Kultureinrichtungen, die vorpandemische Zahlen erreicht oder gar überschritten hätten.
Das Interview ist sehr lesenswert und thematisiert zum Schluss noch einmal die Frage, welchen Einfluss denn Besucher- und Nichtbesucherstudien auf die Kultureinrichtungen haben.
… dass allein die Existenz von Daten zum eigenen Publikum in den Häusern nichts bewirkt.
Thomas Renz
Eigentlich müsse schon im Vorfeld von Befragungen geklärt werden, welche Ziele damit verfolgt werden sollten, zu welchen Veränderungen Ergebnisse führen könnten oder sollten. Das geschehe noch zu wenig, denn Kultureinrichtungen wüssten häufig …
… gar nicht, was sie alles datenbasiert machen könnten.
Thomas Renz
Quellen:
„Heute viele, morgen niemand?“, Kulturmanagement.net, 29.1.2024
„Kultureinrichtungen in (post-pandemischem) Veränderungsdruck – wie zu anderer Relevanz gelangen?„, IKTF
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