in Publikumsschwund

Gar kein Publikumsschwund: Taylor Swift

Taylor Swift
Quelle: Raph_PH, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons

Wer die Nachrichten verfolgt hat, konnte detailliert mitlesen, wie der Vorverkauf von Taylor Swift’s (gerade mit 10 Titeln in den Top Ten der USA vertreten) geplanten Stadiontour ERA verlaufen ist.

Bumpy.

Trotz (oder wegen aller Vorsichtsmaßnahmen) von Ticketmaster, hat die Menge der Fans, die Tickets buchen wollten, Ticketmaster überrannt. Stundenlange Wartezeiten trotz Zugangscode, Verlust des Platzes in der Warteschlange, sehr hochpreisige Tickets, Abstürze im Warenkorb: kurz, ein Panoptikum.

Ein Teil des Problems war nach Meinung von Beobachtern auch der erneute Einsatz von Dynamic Pricing. Mit DP wollen Ticketmaster und sicherlich auch Taylor Swift dem Sekundär- oder Schwarzmarkt das Wasser abgraben – mit gutem Recht, warum sollen Schwarzmarkhändler Profit aus dem Wiederverkauf schlagen, das Geld gehört wirklich in die Hände der Künstler:innen! Durch DP fluktuieren allerdings die Preise beim Zuschauen und sorgen für Verunsicherung.

Ticketmaster hat sich zwischenzeitlich für den Ablauf und die vielen Pannen entschuldigt – nach dem Motto „das konnte ja keiner ahnen“. Und den geplanten offenen Vorverkauf für den vergangenen Freitag abgesagt.

Taylor Swift hat sich bei ihren Fans entschuldigt – Ticketmaster habe ihr versichert, der Vorverkauf würde reibungslos ablaufen.

Zurück bleiben viele unzufriedene Fans, die gar keine Tickets bekommen haben oder Fans, die sich wegen der Preise über den Tisch gezogen gefühlt haben. Und die Zeitschrift Rolling Stone rechnet mit vielen enttäuschten Kinderaugen, wenn zu Weihnachten nicht die ersehnten Taylor Swift Tickets unter dem Tannenbaum liegen.

Die Politik nimmt unterdessen erneut Anlauf, das gefühlte Monopol von Ticketmaster und Live Nation unter die Lupe zu nehmen (der Merger wurde 2009 von der Obama-Regierung unter Auflagen genehmigt). Einzelne Abgeordnete fordern die Zerschlagung des Konzerns, Anti-Trust-Untersuchungen wurden aufgenommen.

During a Wednesday news conference, Tennessee Attorney General Jonathan Skrmetti said his office was looking into whether Ticketmaster violated any consumer protection laws. On Thursday, Senator Amy Klobuchar of Minnesota entered the chat by sending a letter to parent company Live Nation Entertainment to express “serious concern about the state of competition in the ticketing industry and its harmful impact on consumers.”

Wired Magazine

So twitterte die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez (Demokraten):

Selbst President Biden hat sich zum Thema geäußert:

“The president has been very clear. He’s been crystal clear on this, and I quote, ‘Capitalism without competition isn’t capitalism. It’s exploitation,’” says White House press secretary Karine Jean-Pierre.

https://newjersey.news12.com/members-of-congress-call-for-investigation-into-ticketmaster

Eins steht allerdings fest: die Nachfrage ist ungebrochen, bisher wurden mehr als 2.5 Millionen Tickets verkauft. Von #Publikumsschwund ist bei dieser Künstlerin keine Spur. Auf dem Schwarzmarkt werden Preise bis 22.000 USD aufgerufen – ob jemand das Geld dafür ausgibt, sei natürlich dahingestellt.

Quellen: The New Republic, Rolling Stone, Wired, Mashable (1), Mashable (2), The Guardian

Ergänzungen 23.11.2022:

„Senate Subcommittee Plans Hearing Over Live Nation/Ticketmaster Antitrust Concerns“

Skoufis, Others Question Ticket “Holdbacks” in Taylor Swift Mess

Beide Nachrichten stammen von der Webseite Ticketnews.com.


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