in Publikumsschwund

„Es gibt aber kein neues Publikum. Das alte bleibt weg.“ Harald Schmidt

Harald Schmidt, älteren Lesern aus seinen Late-Nite-Shows bekannt, tritt gelegentlich in Stadttheatern auf mit einer eigenen Show. Die Berliner Zeitung hat ihn am 12.6.2022 zu seinen Einstellungen, seinen Auftritten und zum Zustand des deutschsprachigen Theaters befragt. Zur Suche nach neuem Publikum (alle Kultureinrichtungen wünschen sich „neues“, sprich „junges“ Publikum, sagt er:

„Es gibt aber kein neues Publikum. Das alte bleibt weg. Wenn ich ins Theater gehe, möchte ich möglichst virtuose Schauspieler und ein Stück sehen. Mich interessieren keine Projekte und auch nicht die politische Befindlichkeit eines Ensembles, weil da fehlt den Ensemble-Mitgliedern die Kompetenz. Das funktioniert nur in einem System, wo die Theater mit Milliarden subventioniert werden. Wenn Sie im Londoner Westend oder am Broadway spielen, ist mit solchen Ideen bereits nach dem ersten Vorstellungstag Schluss.“

Auch der Rest des Interviews ist pointiert, wie gewöhnlich. Man mag ihn oder man mag ihn nicht. Sein Auftritt im Opernhaus Zürich am 2.5.2022 ist in voller Länge auf Youtube zu sehen:

Quelle für das Interview: Harald Schmidt: Wenn ich in Berlin zu tun habe, übernachte ich in Hannover. Berliner Zeitung. 12.6.2022


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