
Die Online-Publikation „concerti“ hat am 20.9. Gerald Mertens interviewt, den Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung.
Gefragt nach dem Abo-Zahlen und dem Vorverkauf für die kommende Klassiksaison verbreitet er Optimismus, wie vielfach in den vergangenen Monaten. Und es gibt durchaus Zahlen einzelner Orchester, die seinen „Jubelmeldungen“ (so Concerti) Grundlage geben:
In der Tat kann man an den Auslastungszahlen manch großer Sommerfestivals sehen, dass das Publikum zur klassischen Musik zurückgekehrt ist. Und auch die Zahlen für Abonnements sind nicht so schlecht, wie man es vermuten könnte: Die Tonhalle Düsseldorf ist mit ihren Abo-Zahlen auf Vor-Corona-Niveau angekommen, die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz konnte bei den Abonnentenzahlen ein Plus von 51% einfahren.
Trotzdem muss er natürlich zugeben, dass der kommende Winter große Unsicherheiten mit sich bringt. Aber:
Und auch da rate ich zur Besonnenheit. Worst-Case-Szenarien helfen jetzt nicht weiter. Energieneutral zu arbeiten ist ein komplexes Thema, jedes Haus hat da andere Grundvoraussetzungen. Viele Häuser wissen jedoch überhaupt nichts oder nichts Genaues über ihren Verbrauch. Eine sorgfältige Energiebilanz aufzustellen, ist jetzt die große Chance. Dass Häuser geschlossen werden müssen, weil sie nicht mehr beheizt werden können, sehe ich nicht
Viele Verantwortliche in Kultureinrichtungen fragen sich, was denn jetzt zu tun sei. Mertens rät zu mehr Kundenbindung über Marketing und verweist auf das viel zu wenig verwendete Konzept des Empfehlungsmarketings („Kunden werben Kunden“) und mehr Präsenz mit Informationsständen in der Stadt und in Einkaufszentren.
Quelle: „Worst-Case-Szenarien helfen jetzt nicht weiter“. concerti, 20.9.2022
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wie wohltuend – eine optimistische Stimme die sogar noch auf (oft ungenutzten) Handlungsspielraum hinweist!