in Publikumsschwund

„Wir müssen wieder ganz von vorne anfangen“ – Johan Simons

Schauspielhaus Bochum
Quelle: No machine-readable author provided. Flux Garden~commonswiki assumed (based on copyright claims)., CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons

„Wir müssen wieder ganz von vorne anfangen“ – so zitiert Stefan Keim Johan Simons, den Intendanten des Bochumer Schauspielhauses, in seinem Artikel in Theater der Zeit über die schwierige Aufgabe, das während der Pandemie verlorene Publikum wieder zurückzugewinnen.

Die Lage sei nicht einfach, aber nicht typisch für Bochum, sondern für Deutschland und auch sein Heimatland, die Niederlande.

Auch Julia Wissert, neu in Dortmund als Intendantin seit der Spielzeit 2019/20, sei voll in die Pandemie hineingerauscht, mache ein ganz anderes Programm als ihr Vorgänger Kay Voges und habe ihr Publikum noch nicht gefunden – und dann kam die Schließung.

Zitiert wird auch Birgit Mandel (s. hier), die anmerkt:

Wenn Programme als elitär, abgeschlossen, vielleicht zu experimentell wahrgenommen werden, ist das natürlich ein Faktor, warum es für viele nicht interessant ist.

Die Maßstäbe verschoben haben sich deutlich für René Heinersdorff (mehr hier), Leiter mehrerer Privattheater:

„Wenn eine Kassiererin vor der Pandemie drei Wochen vor der betreffenden Vorstellung gesehen hat, dass nur hundert Karten verkauft sind, hat sie mich alarmiert angerufen, Heute ruft sie mich freudig an und sagt: Stell dir vor, wir sind heut 100 Leute.

Keim schreibt weiter, dass nach seiner Beobachtung der Publikumsschwund eher im Schauspiel zu finden sei als in der Oper (Köln z. B. lag bei 90% Auslastung im Juni 2022) oder im Konzerthaus. Die Theaterleitungen müssten jetzt schnell die Gründe für das nachlassende Zuschauerinteresse finden und gegensteuern.

Quelle: Die Rückgewinnung des Publikums (nicht online verfügbar). Theater der Zeit 9/2022


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