in Publikumsschwund

Saisonrückblick 2021/22: Nicht überall sind die Zuschauerzahlen eingebrochen (SZ und Tagesspiegel)

Foto: Eike Walkenhorst (mit freundlicher Genehmigung der Berliner Festspiele)

Beide Artikel blicken differenziert auf die Zuschauerzahlen der letzten Saison. Im Tagesspiegel schaut Christiane Peitz naturgemäß etwas genauer auf Berlin, in der Süddeutschen schauen Peter Laudenbach und Egbert Tholl auch auf Berlin, insbesondere auf die erfolgreiche Saison am Berliner Ensemble, aber auch auf die Kammerspiele, das Residenztheater in München und andere Kultureinrichtungen (und konstatieren auch den starken Rückgang der Kinobesucher).

Generell wird konstatiert, dass die Zahlen das Vor-Corona-Niveau der letzten vollständigen Spielzeit noch nicht erreicht haben (s. weitere Blog-Beiträge der letzten Tagen).

Knackig formulieren Laudenbach/Tholl, dass die Krise vielleicht auch ihr Gutes habe:

Nicht jede unbegabte Dilettanten-Performance-Gruppe ohne Publikum muss bis ins Rentenalter alimentiert werden. Aber es wäre traurig, wenn in diesem Ausleseprozess die Landschaft zu sehr verödet und nur noch Marktgängiges überlebt. 

Natürlich wird auch versucht, die Ursachen zu ergründen. Die Theorien gleichen sich: es gibt vieles nachzuholen, manche sind noch vorsichtig, insbesondere die Älteren, das Publikum ist wählerischer und geht eher zu Events als zu Repertoire-Vorstellungen. Dazu kommen zumindest seit März Unsicherheiten wegen des Ukraine-Krieges, der galoppierenden Inflation und der Angst vor hohen Energiekosten. Da wird womöglich jetzt schon an der Kultur gespart.

Quellen:

Der Einbruch, Süddeutsche Zeitung, 12.7.2022 (Paywall)

Krisen, Krieg, Corona: Das Publikum bleibt zögerlich. Tagesspiegel, 11.7.2022 (Paywall)


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