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Erste Einblicke in die Theaterstatistik 2020/21 (Besuche = -86%)

Die Deutsche Bühne beschäftigt sich in der Ausgabe 7/2022 mit der Werkstatistik der vorletzten Spielzeit 2020/21, die ja noch stärker als die Spielzeit 2019/20 von Corona betroffen war. Die Lockdowns und sehr reduzierte Saalpläne nach einer vorsichtigen Öffnung haben für sehr reduzierte Zahlen gesorgt, in jeder Hinsicht:

  • weniger Produktionen (-46%)
  • weniger Spieltermine (-70%)
  • weniger Zuschauer:innen (-86%)
Zuschauerentwicklung. 2018: Nullpunkt // Quelle: Die Deutsche Bühne 7/2022

Die Zahlen beziehen sich auf die letzte vollständigen Spielzeit vor Corona in 2018/19 (Deutschland, Österreich und Schweiz zusammen).

Da es in dem Bericht eigentlich um die Werkstatistik geht, die demnächst veröffentlicht wird, auch dazu einige Zahlen:

  • Die Schaubühne Berlin hat mit 24 die meisten Streams angeboten.
  • Kampnagel in Hamburg hat mit 17 die meisten „genuinen“ Streams gezeigt.
  • Spartenmässig liegt das Schauspiel mit 33% Anteil an den Streams vorne, gefolgt von 21% für „genuines“ Digitaltheater.
  • Es wurden insgesamt 245.464 Tickets für digitale Formate verkauft. Bezogen auf die 20.346.100 Tickets der Spielzeit 2018/19 sind das 1,2%. Da die Ticketpreise selten über 20€ lagen, sind die Erlöse zu vernachlässigen. Zur Ökonomie einer Onlineveranstaltung verweise ich auf die Auskünfte von Kampnagel zu der Digitalproduktion von Nesterval.

Die Werkstatistik wird hier zur Verfügung stehen. Die Theaterstatistik mit Besuchs- und anderen Zahlen wird für den September erwartet.

Quelle: Betriebsunfall oder Zeitenwende? Die Deutsche Bühne 7/2022


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