Hartmut Welscher vom VAN-Magazin hat Vera Altmannritter vom Institut für kulturelle Teilhabeforschung (IKTF) interviewt. Unter dem Titel „Ich habe selten erlebt, dass Kulturpolitik sagt: Vermittlung soll prioritär sein oder mindestens genauso wichtig wie Programm.“ berichtet Vera Altmannritter über die Erkenntnisse aus den empirischen Studien des IKTF.
Das IKTF stand auf der Kürzungsliste des Berliner Senats und sollte ursprünglich komplett abgewickelt werden.
Zur Hoffnung, dass Menschen im Alter quasi von selbst zur Kultur finden:
Allerdings zeigen die globalen Zahlen in den klassischen Angeboten Konzert, Oper, Ballett im Moment schon ein relativ altes Publikum. Und eigentlich sagt die Forschung, dass das, was im Kinder- und Jugendalter nicht entwickelt wurde, im Alter nicht so richtig nachkommt. Insofern stellt sich da schon ein bisschen die Frage, was passiert, wenn das jetzige Publikum nicht mehr da ist.
Zum Thema Diversität, neues und jüngeres Publikum sowie zum Thema Co-Kreation:
Das zweite Thema ist Diversität. Da habe ich manchmal den Eindruck, dass sich Kultureinrichtungen in Teilen noch an die Gesellschaft anpassen müssen. Außerdem haben junge Menschen ein echtes Problem mit einigen Formaten. Damit meine ich sowas wie: Warum kann ich in eine Theateraufführung nicht mein Glas Wasser mitnehmen? Warum ist es gegenüber den Künstler:innen unangemessen, in der Oper dazwischen zu klatschen? Warum darf ich mich nicht während einer Vorführung ›hörbar‹ freuen? Das ist das, was an Rückmeldungen kommt. Das führt dann natürlich wieder zu Fundamentaldebatten. Auch bei Co-Kreation heißt es vonseiten der Institutionen sofort: ›Soll die Bevölkerung das Programm bestimmen?‹ Dabei gibt es ein ziemlich weites Feld zwischen ›ich ignoriere euch‹ und ›ich überlasse euch die Programmplanung‹.
Quelle (2 kostenlose Artikel pro Monat):
https://van-magazin.de/mag/interview-vera-allmanritter-teilhabe/
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