in Publikumsschwund

Interview mit dem scheidenden Intendanten der Münchner Philharmoniker im BR

Der Intendant scheidet zum Jahresende aus. Seine Bilanz zur Publikumsentwicklung nach Corona:

In der Isarphilharmonie ist es uns seit 2022 gelungen, mit einer veränderten Programmpolitik, die wesentlich weiter in die Gegenwart geht, ein ganz anderes Publikum zu ziehen. Wir haben Dinge gelernt, die nicht nur für dieses andere Publikum, sondern auch für unsere Abonnenten wichtig sind. Die sind zurückgekommen. Die mussten ihre Angst überwinden. Das war nach Corona nicht einfach. Ich glaube, jeder hat das an eigenem Leibe erlebt. Und gelungen ist das, weil diese Halle eine enorme Intimität bietet. Auch eine akustische Intimität. Sie bietet etwas, was für die jungen Leute entscheidend ist: Es gibt eine akustische Resonanz, eine körperliche Resonanz, die dieser Saal verursacht. Wie bei Rockmusik. Das ist das, was die Jüngeren gewohnt sind, was sie kennen und brauchen.

Wir haben zwischen 93 und 95 % Auslastung. Also dieses Argument, dass die klassische Musik große Probleme hat oder geschweige denn stirbt, dazu kann ich nur sagen: Man muss die richtigen Antworten auf die Herausforderungen finden. Das ist wahr. Und solange das der Fall ist, bin ich auch sicher, dass die Stadtpolitik in München dieses Orchester unterstützen wird.  

Quelle:

https://www.br-klassik.de/aktuell/muenchner-philharmoniker-intendant-paul-mueller-zieht-bilanz-vor-abschied-100.html


Entdecke mehr von Publikumsschwund

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

Schreibe einen Kommentar

Kommentar