in Publikumsschwund

Rück- und Ausblick der Bremer Shakespeare Company

Shakespeare Company Bremen
Foto: Jürgen Howaldt, CC BY-SA 2.0 DE https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en, via Wikimedia Commons

Die Pandemie wirkt immer noch nach, wie die Bremer Shakespeare Company auf ihrer Pressekonferenz zum Spielzeitauftakt 2023/24 über die vergangene Spielzeit berichtete:

25.200 Besucher kamen zu den Veranstaltungen der Shakespeare Company in Bremen. Insgesamt zählte das Theater Erlöse in Höhe von 518.000 Euro. „Wir haben noch nicht die Zahlen aus der Zeit vor Corona erreicht“, sagt Peter Lüchinger aus der Theaterleitung. Konkret heißt das: 15 bis 20 Prozent weniger Erlöse als sonst.

Weserkurier

Die Angabe der Besuchszahlen ist erst mal nicht so griffig, wenn man sie nicht in Bezug zu früheren Spielzeiten setzen kann. Das Jahrbuch für Statistik des Landes Bremen ist da ganz hilfreich und bietet Zahlen ab 2013/14. So sieht der Saisonvergleich aus (die Zahlen für 2019/20-2021/22 sind noch so von der Pandemie geprägt, dass ich sie hier weglasse):

Die Balken stellen die absoluten Besuche dar (nicht Besucher:innen, das ist aus keiner Statistik erkennbar). Es gab 2014/15 einen erkennbaren Einbruch von 27,4 %, der 2016/17 mehr als erkennbar wettgemacht wurde mit einer Steigerung von 42,6 %.

Die folgende Grafik zeigt die Veränderungen in Prozent zur Vorjahresperiode, das Minus von 23,3 % in 2022/23 bezieht sich auf die letzte vollständige vorpandemische Spielzeit. 

Zu den Zahlen und zu ihren Pläne, das Publikum nach der Pandemie wieder ins Theater zurückzuholen, schrieb mir Renate Heitmann, Mitglied der Geschäftsführung der Bremer Shakespeare Company:

“Abgesehen von der Pandemie sind die Schwankungen bei den Zuschauerzahlen in den vergangenen Jahren auch darauf zurückzuführen, dass der Theatersommer “Shakespeare im Park” mit jeweils mehreren tausend Zuschauer:innen zwei Mal in einer Spielzeit stattfand. Das liegt an den Sommerferien. Sind sie früh im Jahr, findet er nach den Ferien statt, sind sie spät im Jahr, vor den Ferien. Darüber hinaus gibt es den demografischen Wandel und die Programmentwicklung, die sich an die immer diverser werdenden Publika richtet. Koproduktionen, Mehrsprachigkeit, Barrierefreiheit, Beteiligungsformate – auch diese Entwicklung ist ein dynamischer Prozess, der im Kontakt und mit den Erfahrungen mit dem Publikum geschieht..”

Quellen:

„Eine Spielzeit rund um Hamlet.“ Weser Kurier, 6.9.2023, URL: https://www.weser-kurier.de/bremen/kultur/was-die-bremer-shakespeare-company-in-der-neuen-theatersaison-plant-doc7rtq7rburxe16rcs4d89

Statistisches Jahrbuch Bremen, https://www.statistik.bremen.de/publikationen/statistisches-jahrbuch-2044 


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