in Publikumsschwund

Marko Letonja wünscht sich einen Theaterzwang gegen den Publikumsschwund

Der neue Proben- und Konzertsaal der Bremer Philharmoniker im neu erschlossenen Tabakquartier in Bremen Woltmershausen.
Foto: Rainer Glaap

Sebastian Loskant interviewt im Weserkurier den künstlerischen Leiter und Dirigenten der Bremer Philharmoniker, Marko Letonja, zur neuen Saison, der Motivation des Orchesters, dem neuen Proben- und Konzertsaal im Bremer Tabakquartier, Abonnentenzahlen und den Programmideen, mit denen altes (und neues) Publikum begeistert werden sollen.

Letonja erwähnt, dass nicht nur die Bremer Philharmoniker unter nach-Corona-Problemen leiden (Blog-Beitrag dazu hier):

Das Phänomen, das nach der Corona-Pandemie 30 bis 40 Prozent der Abonnenten weggeblieben sind, kennen sehr viele deutsche Orchester.

Über die erste Tournee der Bremer nach 10 Jahren, die vor kurzem nach Südkorea führte, erzählt er, dass die Konzertsäle in Südkorea sehr gut gefüllt gewesen seien. Der Grund dafür sei:

In Südkorea wird jeder Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr verpflichtet, zweimal im Jahr ein klassisches Konzert zu besuchen. Offenbar genügt das, um Interesse zu wecken. Vielleicht ließe sich eine ähnliche Idee auch für Deutschland entwickeln, nicht als Pflicht, aber als festes Angebot von Schulen oder anderen Institutionen.

Schon Karl Valentin forderte in den 20er Jahren, dass ähnlich dem Schulzwang ein „Theaterzwang“ eingeführt werden müsse. Dann würden die Theater sich von alleine füllen. Vielleicht.

Das Programmbuch für die kommende Saison macht jedenfalls Lust auf mehr (ich persönlich freue mich besonders auf die Orgelsymphonie von Camille Saint-Saens im November, die nur äußerst selten gespielt wird). Bestellung über diesen Link.

Quelle: „Die Akustik im Probensaal stimmt„. Weserkurier, 24.6.2023 (Paywall)


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