in Publikumsschwund

Mit Elektroschocks gegen Long-Covid in der Kultur?

Die NZZ berichtet in ihrer Sonntagsausgabe vom 11.6.22 ausführlich über die Lage der Kultureinrichtungen in der Schweiz – und diagnostiziert ein Long-Covid in der Kulturbranche.

Die Einbrüche seien dramatisch, so sei das Publikum im April/Mai um ein Viertel im Vergleich zu 2019 geschrumpft.

Auch der Museumsbereich sei betroffen, das Landesmuseum habe 25% weniger Besucher und das Kunstmuseum Bern 15%.

Die NZZ versucht dann, Lösungsansätze zu finden und berichtet über einen Lösungsansatz, den Pius Knüsel, Armin Klein, Dieter Haselbach und Stephan Opitz schon 2012 in ihrem Buch „Der Kulturinfarkt: Von Allem zu viel und überall das Gleiche. Eine Polemik über Kulturpolitik, Kulturstaat, Kultursubvention“ benannt hatten. Damals waren die Thesen des Buchs auf großen Widerstand gestoßen. Im Buch wurde im wesentlichen vorgeschlagen, die Hälfte der zu subventionierenden Kultureinrichtungen zu schließen und mit dem damit freiwerdenden Budget die verbleibenden 50% besser zu unterstützen als bisher.

Pius Knüsel, Kenner der Szene und 10 Jahre Vorsitzender der Stiftung Pro Helvetia, äußert sich entsprechend und bemerkt, dass die heutige Subventionspolitik nicht für die Zukunft tauge, da sie sich zu sehr auf die großen Häuser beziehe. Die Oper solle einige Millionen weniger bekommen, Theater gebe es zu viele in Zürich. Knüsel würde mit dem eingesparten Geld Laien in der Kunstproduktion unterstützen – auch die Hochkultur würde davon profitieren.

Quelle: Die Kultur hat Long Covid – was tun?. NZZ, 11.6.2022 (Paywall)


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