
Foto: Rainer Glaap
Die Süddeutsche Zeitung beschäftigt sich in ihrem Beitrag „Da seid Ihr ja wieder“ mit dem zurückgekehrten Publikum, jedenfalls was Klassiker und populäre Stoffe angehe.
Beinahe alle angefragten Theater bestätigen ein steigendes Zuschauerinteresse seit einigen Monaten. Die Befürchtung, dass wegen Inflation und Gaskrise in diesem Winter noch weniger Tickets verkauft würden, bewahrheitet sich für die großen Häuser bis heute nicht.
Claudia Schmitz, geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins, sagt, die Zahlen zögen wieder an, auch wenn das Publikumsverhalten sich geändert habe, so werde kurzfristiger gebucht. Sie mutmaßt, dass das möglicherweise an den jungen Leuten läge, die jetzt ins Theater kämen (woher die jetzt kommen sollen, bleibt aber ihr Geheimnis).
Allerdings seien noch nicht alle Häuser vom „Aufwind erfasst“, so läge die Auslastung bei den Münchner Kammerspielen noch bei mageren 58%.
Es ist natürlich sehr zu begrüßen, wenn die Häuser wieder voll, Premieren ausverkauft und Repertoire-Vorstellungen nachgefragt sind. Allerdings liegen diesen Angaben keine Zahlenwerke zugrunde (obwohl jedes Ticketingsystem jederzeit Auswertungen ausspucken können), sondern Angaben der Veranstalter.
Zur Beurteilung der Lage wären mehr Daten notwendig und mehr Wissen, wie Auslastungszahlen errechnet werden (Usus bei mangelnder Auslastung ist z.B. die Sperrung vom 2. und/oder 1. Rang, diese Plätze werden dann bei der Auslastung einfach nicht mitberechnet, was die prozentuale Auslastung dramatisch verbessert).
Btw: aufgrund der Diskussion um die Lage am Schauspiel Zürich ist bekannt, dass dort die Auslastung im Dezember bei 49% gelegen haben soll (s. Blog-Beitrag).
Quelle: Da seid Ihr ja wieder! Süddeutsche Zeitung, 20.1.2023 (Paywall)
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