Um die ausbleibenden Zuschauer:innen zurückzugewinnen, setzen viele Häuser auf Rabattaktionen. Ob und wie diese funktionieren, muss man im Einzelfall betrachten. Im Zweifel sind sie wenig nachhaltig, beeinflussen aber das Preisgefühl zukünftiger Besucher:innen nachhaltig – in die falsche Richtung. Und: Rabatte können die Marke beschädigen, wenn sie den Eindruck erwecken, dass die Häuser so leer sind, dass sie um jeden Preis gefüllt werden müssen.
Einige Beispiele
Das Berliner Ensemble verkauft Karten für 5€ an alle Menschen unter 25 Jahren:
Das Thalia Theater Hamburg bietet mit seiner 9€-Aktion passend zum 9€-Ticket für den ÖPNV die Möglichkeit, bis zu 3 Freunde für 9€ mit in die Vorstellung zu nehmen:

Die Oper Zürich gewährte 50% Rabatt auf Tickets, die vormittags für die Abendvorstellung gekauft wurden.
Die Oper Wien bietet im Programm U27 Opernkarten für 20€, Ballet-Karten sogar für 15€ an.
Am Theater Bremen kosten seit dem 1.6. bis zum Ende der Spielzeit alle Karten auf allen Plätzen 20€, für einige Tanzveranstaltungen gibt es eine separate Sonderaktion: Studenten (die schon seit einigen Jahren kostenlos Karten bekommen wegen einer Vereinbarung mit dem ASTA) bekommen eine zusätzliche kostenlose Karte , wenn sie ihre Mutter mitbringen (oder eine beliebige andere Begleitperson).

Die Deutsche Oper Berlin hat verschiedene Rabattaktionen angeboten, darunter vergünstigte Karten zum Weltfrauentag.
Die Staatsoper Berlin bot Tickets zum Kinopreis, für 12€. Und soll damit innerhalb einer Woche mehrere tausend Karten verkauft haben.
Quelle: Eigene Recherchen und Angaben in „Restkarten an der Abendkasse„, SZ, 15.5.2022 (Paywall)
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